Das Kondolenzbuch für Berlin

Kondolenzbuch Berlin – die Idee

Das Kondolenzbuch für Berlin ist eine Idee der Luhmann Gruppe Berlin.

Wir fühlen uns der Tradition verbunden, können aber die zunehmende Bedeutung der Onlinewelt nicht ignorieren.

Altes mit Neuem zu verbinden, das ist eine menschliche Eigenschaft, die die Tradition mit der Moderne versöhnt.

Was heißt Kondolenz?

Das Wort leitet sich von dem lateinischen Verb condolere ab und bedeutet Mitgefühl bei anderer Leid haben oder einfach nur Mitleid haben. Lateinisch Dolor, doloris, bedeutet Schmerz. Die Vorsilbe conmit. Man fühlt also ganz wörtlich den Schmerz mit, wenn man kondoliert.

Wie kondoliert man?

“Ich versichere Sie meiner Anteilnahme.”
“Seien Sie meiner Anteilnahme gewiss.”
“Mein Beileid.”
“Ich spreche Ihnen mein Beileid aus.”
“Ich spreche Ihnen meine Kondolenz aus.”
“Meine Kondolenz.”
“Ich drücke Ihnen mein Mitgefühl aus.”
“Mein Mitgefühl.”

Der Zeitpunkt des Kondolierens

Das Kondolieren erfolgt angemessen zu der Zeit, da der Verstorbene aufgebahrt ist, nachträglich erst beim Trauermahl, aber auf keinen Fall während der Bestattung. Kondolieren ist ein formalisierter Ausdruck des Mitgefühls.

Arten des Kondolierens

Kondolenzbuch im InternetDie Kondolenz kann mündlich per Anruf erfolgen, wenn die Todesnachricht erfahren wird. Vorzuziehen ist die direkte Begegnung, z.B. im Treppenhaus oder im Wohnviertel oder der Hausbesuch. Es gibt auch den handschriftlichen Kondolenzbrief oder eine Kondolenzkarte, oder eine Kondolenzanzeige, die Freunde, Nachbarn oder Arbeitskollegen in die Regionalzeitung setzen. Am Tag der Bestattung liegen auch so genannte Kondolenzlisten aus, in die man sich eintragen kann. Neu sind Kondolenzeinträge online. Man kann darüber geteilter Meinung sein, das persönliche Gespräch ist natürlich die menschlichste und wärmste Art und Weise, da es mehr als bloße Worte auszudrücken vermag. Aber wenn Menschen gehen, leben ihre Mitmenschen nicht immer an einem Ort, sondern sind über das ganze Land, teilweise über die ganze Welt verstreut. Und sind wir ehrlich, nicht jeder Mensch ist zu großen Gesten in der Lage und zieht sich zurück und damit das geschrieben Wort vor. Zum Internet hat man aber mittlerweile weltweit schnellen Zugriff. Daher ist ein Kondolenzschreiben auf einer Onlineseite nur zeitgemäß. Wichtig ist dabei, dass die Seite ein Monitoring erfährt. Denn im Internet ist die Hemmschwelle gesunken oder war es nie anders und das Internet zeigt nur das wahre Gesicht der Menschen? Im persönlichen Gespräch würde man sich nicht eher nicht trauen, einen sogenannten “Shitstorm” loszutreten. Vor “Dummheiten” schützt uns oft unsere angeborene Scheu, wir tragen dann Maske und das ist gut so. Im Netz ist das mit dem Tippen einiger “treffender” Worte getan. Da muss der Webmaster am längeren Hebel sitzen und rigoros solche deplatzierten Einträge löschen. Wir von der Luhmann Gruppe wissen um diese Problematik und werden im Kondolenzbuch für Berlin gegen Menschen verachtende Einträge und ihre Autoren vorgehen.

Literatur

  • Klaus Dirschauer: Herzliches Beileid. Ein kleiner Knigge für Trauerfälle. München 2009
  • Reiner Sörries: Herzliches Beileid: Eine Kulturgeschichte der Trauer. Primus Verlag, Darmstadt 2012
  • Katrin Gebert: Carina unvergessen. Erinnerungskultur im Internetzeitalter. Tectum Verlag, Marburg 2009

 

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